Aus einer engen Kooperation wird jetzt eine gesellschaftsrechtliche Partnerschaft: Das Universitätsklinikum Halle übernimmt 25,1 Prozent der Anteile am Diakoniekrankenhaus Halle. Im Fokus steht vor allem eine Patientengruppe.
Der Kooperationsvertrag tritt zum 1. Juli 2024 in Kraft: Dann beteilige sich das Universitätsklinikum Halle (Saale; UKH) mit 25,1 Prozent am Diakoniekrankenhaus Halle, teilt das UKH mit. Die Kooperation rücke die Behandlung und Betreuung von älteren Menschen in Halle in den Mittelpunkt und erfolge in den Schwerpunktbereichen Endoprothetik, Geriatrie und Viszeralchirurgie mit Darmzentrum.
In der Folge sollen das Leistungsspektrum neu definiert, Doppelstrukturen abgebaut und Versorgungsangebote im Diakoniekrankenhaus weiterentwickelt werden, heißt es in Halle. Durch die Schwerpunktbildung, die mit der Zusammenarbeit verbunden sei, würden medizinische Leistungen auch im Sinne der geplanten Krankenhausreform verbessert und in Halle nachhaltig abgesichert, erklärt Prof. Thomas Moesta, Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des UKH-Klinikumsvorstands.
„Durch die strategische Partnerschaft schaffen wir eine maßgeschneiderte medizinische Versorgung, die den speziellen Bedürfnissen der Altersgruppe ab 70+ mit multimorbiden Krankheitsbildern gerecht wird“, ergänzt Lutz Ausserfeld, der Geschäftsführer des Diakoniekrankenhauses Halle. Dafür werde in den verschiedenen Fachrichtungen über beide Häuser hinweg interdisziplinär zusammengearbeitet.
Umfassende Leistungen für ältere Menschen
„Wir brauchen solche Kooperationen und Konzentrationen von medizinischen Leistungen“, betont die Gesundheitsministerin des Landes Sachsen-Anhalt, Petra Grimm-Benne: „Diese Kooperation ermöglicht es, innovative Lösungen für die Versorgung unserer immer älter werdenden Gesellschaft zu entwickeln.“
Die Bündelung und Modifikation von medizinischen Versorgungsangeboten konzentriere sich auf Strukturen und Prozesse in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Geriatrie/Gerontopsychiatrie, Endoprothetik, Neurologie, Notaufnahme sowie Ambulante Medizin, heißt es in der Mitteilung weiter. Durch die Neugestaltung der Angebote hätten beide Häuser die Möglichkeit, den Patienten ein Leistungsspektrum vom universitären Maximalversorger für hochkomplexe Eingriffe bis zur fachspezifischen Versorgung anzubieten.
Das Universitätsklinikum kooperiere bereits seit Anfang 2023 eng mit dem Diakoniekrankenhaus, so das UKH. Die Zusammenarbeit umfasse seither die beiden medizinischen Fachbereiche Viszerale, Gefäß- und Endokrine Chirurgie sowie Geriatrie. Die neue strategische gesellschaftsrechtliche Partnerschaft sei eine logische Entwicklung.
Das Diakoniekrankenhaus Halle, das über 198 Betten verfügt, ist ein Krankenhaus der Basisversorgung mit fünf Kliniken und drei Fachzentren. Die Diakoniekrankenhaus Halle gGmbH ist eine Tochtergesellschaft des Diakoniewerks Halle, einer kirchlichen Stiftung bürgerlichen Rechts.
Quelle: UKH/koj