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Führungswechsel – Backes übernimmt für Mege als Geschäftsführer der SHG-Kliniken

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Hans-Joachim Backes übernimmt zum 1. Oktober 2025 die Geschäftsführung der SHG-Kliniken. Die Gesellschafter votierten einstimmig für den Klinikmanager. Er folgt auf Bernd Mege und soll zur Stabilisierung der Gruppe beitragen.

Die Saarland-Heilstätten GmbH (SHG) stellt sich personell neu auf: Zum 1. Oktober 2025 tritt Hans-Joachim Backes in die Geschäftsführung des Klinikverbunds ein. Die Gesellschafterversammlung hat ihn einstimmig bestellt. Er folgt auf Bernd Mege, der nach Erreichen der Altersgrenze aus der Unternehmensleitung ausscheidet, und bildet eine Doppelspitze zusammen mit Geschäftsführer Prof. Oliver Adolph.

Backes war 14 Jahre Geschäftsführer der Caritas-Trägergesellschaft Saarbrücken (cts), die unter anderem das Caritas-Klinikum St. Theresia betreibt. Darüber hinaus war er Mitglied des vom saarländischen Gesundheitsministerium eingesetzten Expertenrats zur Krankenhausplanung, der seine Arbeit im Sommer 2025 abgeschlossen hat. 

Ich erhoffe mir, dass die Geschäftsführung gemeinsam den schwierigen Sanierungsweg erfolgreich fortführt. 

In seiner neuen Rolle bei der SHG will Backes auf einen kooperativen Führungsstil setzen. Er betont die Bedeutung eines vertrauensvollen Miteinanders mit den Beschäftigten und die aktive Einbindung der Führungskräfte in strategische Prozesse. „Ich erhoffe mir, dass die Geschäftsführung gemeinsam den schwierigen Sanierungsweg erfolgreich fortführt. Grundlage dafür ist ein transparenter und verbindlicher Umgang mit Problemen und Fragestellungen des Unternehmens“, so die Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Carolin Lehberger.

Zwischen personellem Unmut und Insolvenz

Die SHG-Gruppe mit Sitz in Saarbrücken betreibt Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen und medizinische Versorgungszentren im Saarland und angrenzenden Regionen. Zu den Standorten zählen unter anderem Kliniken in Merzig, Völklingen, Idar-Oberstein und Saarbrücken. Hauptgesellschafter sind die Deutsche Rentenversicherung Saarland und der Regionalverband Saarbrücken. Der im Januar 2025 ernannte zweite Geschäftsführer Prof. Oliver Adolph stand Mitte des Jahres jedoch in der Kritik. Nacheinander waren mehrere Berufsgruppen mit ihrem Unmut über den internen Umgangston an die Öffentlichkeit gegangen – erst Pflegekräfte, später auch Mediziner. Mittlerweile haben diverse Oberärzte gekündigt, und immer sei das schlechte Betriebsklima der Grund dafür gewesen, heißt es in Berichten regionaler Medien. Im Juli 2025 zog der Aufsichtsrat die Notbremse und verteilte die Geschäftsaufgaben neu.

Auch finanziell steht die SHG unter Druck. Im Herbst 2023 rutschte das SHG Klinikum Merzig in den Sanierungsprozess in Eigenverwaltung. Auslöser waren finanzielle Belastungen durch die Pandemie, steigende Betriebskosten und strukturelle Defizite. Im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens wurde ein umfassendes Konzept zur wirtschaftlichen Stabilisierung entwickelt. Ein zentraler Schritt war die Beteiligung des Landkreises Merzig-Wadern, der 2024 mit 25,1 Prozent Gesellschafter wurde und nun über vier Jahre rund 27,5 Millionen Euro bereitstellt. Die SHG bleibt mit 74,9 Prozent Hauptgesellschafter und verantwortet weiterhin das Management. Ziel ist es, den Standort Merzig langfristig zu sichern und medizinisch neu auszurichten.

Quelle: SHG/hnle