Digitalisierungsschub – Bis Oktober 2025 soll in Nürnberg das neue KIS laufen

Das Klinikum Nürnberg und die Krankenhäuser Nürnberger Land stellen auf das KIS Orbis von Dedalus um. Im Oktober 2025 soll es vollständig laufen. Vorstandschef Prof. Dr. Achim Jockwig sieht dadurch große Chancen.

In den nächsten Wochen wird es ernst im Klinikum Nürnberg. Dann startet die technische Einführung des neuen Krankenhausinformationssystems (KIS). Dabei setzen der Maximalversorger und die Krankenhäuser Nürnberger Land auf das System Orbis von Dedalus, wie das Klinikum mitteilt. Demnach sollen im weiteren Verlauf des Jahres die administrativen Prozesse folgen und im Jahr 2025 die medizinischen. Im Oktober 2025 solle Orbis vollständig laufen.

Gesteuert werde die Umsetzung von fünf Spezialisten in einem Projektmanagement-Office unter der Leitung von Dr. Wolfgang Parsch, heißt es weiter. Der Facharzt für Innere Medizin leitet das Krankenhauszukunftsgesetz-Programm des Klinikums. Sein Chef Prof. Dr. Achim Jockwig sieht in der Einführung einen wichtigen Schritt in der Digitalisierungsstrategie: „Alle Bereiche unseres Hauses sind betroffen“, sagt der Vorstandsvorsitzendes des Klinikums. Mit der darin enthaltenen elektronischen Patientenakte führe das neue KIS zu einer verbesserten Versorgung und zu einer Entlastung der Mitarbeitenden. Das System werde die Gesamtheit der klinischen und administrativen Prozesse abbilden.

Beschäftigte aus der Pflege, der Ärzteschaft sowie aus den zentralen Diensten seien an dem bisherigen Prozess beteiligt gewesen, betont das Klinikum – von der Markterkundung bis hin zur Bewertung und Auswahl der Systeme. Damit sei sichergestellt, „dass die Bedürfnisse und Anforderungen aller Nutzergruppen berücksichtigt wurden“.

Das Klinikum plane auch die Anschaffung der Systemmodule für das revisionssichere Archiv und für das Data Warehouse, heißt es weiter. Damit würden künftig fast alle Prozesse des Klinikums über Orbis laufen. Nur für die Logistik, Zeit- und Materialwirtschaft sowie Finanzen komme weiter die SAP-Software zum Einsatz. Das Klinikum Nürnberg habe sich bereits vor zwei Jahren für einen kompletten KIS-Wechsel entschieden und sei damit dem angekündigten Auslaufen der SAP-Plattform ISH zuvorgekommen.

Höhere Attraktivität als Arbeitgeber

„Der gesamte Weg eines Patienten wird in Zukunft über das neue KIS digital abgebildet“, erklärt Dr. Andreas Becke, Vorstand Finanzen und Infrastruktur: „Durch die Einführung werden wir als Großkrankenhaus und Maximalversorger innerhalb von eineinhalb Jahren einen auch im bundesweiten Vergleich hohen Grad der Digitalisierung erreichen können.“ Das werde auch zu einer steigenden Attraktivität für die junge Generation der Ärzte, der Pflegekräfte und aller weiteren Berufsgruppen führen, ist Sabine Beßler, Vorständin Personal und Compliance, überzeugt.

Das kommunale Klinikum Nürnberg ist ein Maximalversorger mit 2233 Betten an zwei Standorten (Campus Nord und Campus Süd). Es hat rund 8400 Beschäftigte und versorgt nach eigenen Angaben knapp 335 000 stationäre und ambulante Patienten im Jahr. Zu dem Klinikverbund gehören zwei weitere Krankenhäuser im Landkreis Nürnberger Land.

Quelle: Klinikum Nürnberg/koj