Carl-Thiem-Klinikum – 1,9 Milliarden Euro für das Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus

Der geplante Aufbau einer Universitätsmedizin in Cottbus soll mit 1,9 Milliarden Euro aus dem Strukturfonds des Bundes für die Kohleregionen finanziert werden, so Ulrike Gutheil, Projektbeauftragte der Landesregierung. Der laufende Betrieb müsse dann vom Land mit 150 Millionen Euro jährlich finanziert werden.

„Eine Universitätsmedizin wird es wahrscheinlich Mitte 2024 geben, wenn wir die Fakultät gegründet haben“, sagte Gutheil. Das Universitätsklinikum solle dann 2026 dazukommen. „Anschließend wird es einen stufenweisen Aufbau der Fakultät bis Mitte der 2030er Jahre geben.“ Im Wintersemester 2026/27 sollen die ersten Studierenden starten. Ziel sei es, jährlich rund 200 Ärzte auszubilden, sagte Wissenschaftsministerin des Landes Brandenburg Manja Schüle (SPD). Dafür sollen 60 Professuren geschaffen werden. „Wir wollen eine Uni-Medizin, für die die Patientenversorgung nicht lästige Pflicht, sondern vorrangige Aufgabe ist“, betonte Schüle. Dazu gehöre wesentlich auch der Ausbau der Digitalisierung in der Medizin.

Das Land plant den Aufbau des Innovationszentrums Universitätsmedizin Cottbus (IUC) im Rahmen einer „Modellregion Gesundheit Lausitz“. Das kommunale Carl–Thiem–Klinikum Cottbus soll zu einem Universitätsklinikum in Landesträgerschaft sowie zu einem Digitalen Leitkrankenhaus ausgebaut werden. Dazu wurde am 7. November 2022 in der Staatskanzlei eine Vereinbarung der beteiligten Akteure unterzeichnet.

Nachwuchsmangel in medizinischen Berufen

Brandenburg sei ein Land mit einer demografisch überalterten Einwohnerschaft und habe gleichzeitig den geringsten Anteil an jungen Menschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren, mahnte Gesundheitsministerin des Landes Brandenburg Ursula Nonnemacher (Grüne). Dies zeige deutlich, dass einerseits der notwendige Nachwuchs für die medizinischen Berufe fehle und gleichzeitig der Bedarf in der Gesundheitsversorgung und Pflege steige.

Der geplante Aufbau einer Universitätsmedizin in Cottbus soll aus dem Strukturfonds des Bundes für die Kohleregionen finanziert werden. Der Bedarf dafür liege nach dem Gutachten der Expertenkommission bei 1,9 Milliarden Euro, sagte Schüle. Darüber werde derzeit mit dem Bund verhandelt. Die Kosten für den laufenden Betrieb und die Lehre, die vom Land getragen werden müssen, hatte die Projektbeauftragte der Landesregierung, Ulrike Gutheil, mit rund 150 Millionen Euro jährlich beziffert.

Quelle:dpa