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Deutsche Krankenhausgesellschaft DKG positioniert sich zu KI im Krankenhaus

Klare Gesetze zum KI-Training, Infrastruktur-Finanzierung, effektiver Datenaustausch – aus Sicht der DKG besteht mehrfacher Handlungsbedarf, wenn KI im Versorgungsalltag ankommen soll. Ihre Forderungen dazu hat sie in einem Positionspapier zusammengefasst.

Der Zugang zu KI-gestützten Behandlungsmethoden müsse diskriminierungsfrei für alle sichergestellt sein, fordert die DKG.

Mit einem aktuellen Positionspapier wendet sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) an die zuständigen Ministerien auf Bundes- und Landesebene, Politik, Selbstverwaltung sowie die Fachöffentlichkeit. In dem Papier resümiert sie den Stand zu KI-Anwendungen im Gesundheitswesen wie auch zu den gesetzlichen Vorgaben und leitet daraus mehrere Thesen und Forderungen ab.

Schwerpunkte sind dabei:

  • Flexible und skalierbare, somit zukunftsfähige Infrastrukturen: Aufgrund der hohen Rechenleistung wird Cloud-Betrieb ( KI-as-a-Service) als unerlässlich angesehen. Die DKG sieht in Bezug auf die nötigen Infrastrukturen eine Finanzierungslücke: Zwar fördere das Krankenhauszukunftsgesetz auch teil- oder vollautomatisierte klinische Entscheidungsunterstützungssysteme, darunter auch KI-gestützte Lösungen; eine explizite Unterstützung für die dafür nötige Infrastruktur fehle jedoch. Eine Finanzierung aus einem Sondervermögen, in Form eines KHZG 2.0, das offene Plattformen und Betriebskosten einschließt, sieht die DKG daher als „dringend erforderlich“.
  • Klare gesetzliche Vorgaben: etwa für die Verwendung von Gesundheitsdaten zum KI-Training, zur Haftung bei der Nutzung von KI-Systemen und zur Finanzierung der (verpflichtenden) KI-Kompetenz.
  • Effektive Vernetzung und Datenaustausch: Hochwertige, umfangreiche und diverse Trainingsdaten werden als entscheidend angesehen. Das Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) und die Medizininformatikinitiative (MII) müssten „um die Anbindung von weiteren Krankenhäusern und Leistungserbringern erweitert werden, sodass umfassende longitudinale Daten zur Verfügung stehen“. Krankenhäuser sollten für den Mehraufwand der Datenbereitstellung finanziell entschädigt werden.

Es brauche zudem Projekte und Fördermaßnahmen, wie sie in einigen Bundesländern schon umgesetzt werden, konkret fordert die DKG KI-Hubs auf Landes- oder Bundesebene.

Eine erfolgreiche Implementierung von KI erfordert klare rechtliche Rahmenbedingungen, eine breite, interoperable Datenbasis, KI-fähige Infrastrukturen, effektive Vernetzung und gezielte Unterstützungsprojekte für Kliniken.

Prof. Dr. Henriette Neumeyer, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DKG

Quelle: Nicola Hauptmann