Gesundheitskarte und Personalausweis auf dem Smartphone? Das könnte bald Realität werden, denn ab 2024 sind Krankenkassen verpflichtet sogenannte digitale Identitäten umzusetzen. Die erste Zulassung gab es jetzt für eine Anwendung von T-Systems.
Ab 2024 müssen Krankenkassen ihren Versicherten digitale Identitäten anbieten. Zusammen mit der Gematik übernimmt der ID-Dienst der Telekom jetzt die Vorreiter-Rolle und hat erstmals eine digitale Identität für das Gesundheitswesen in Deutschland zugelassen. Sie ist die Basis dafür, dass Gesundheitskarte und der elektronische Personalausweis in Zukunft über digitale Endgeräte wie das Smartphone genutzt werden können. Grundlage ist das Digitale-Versorgungs-und-Pflege-Modernisierungsgesetz (DVPMG).
Die digitale Identität im Gesundheitswesen – die GesundheitsID – garantiert Sicherheit.
Noch-Gematik-Chef Markus Leyck Dieken sagte: „Die digitale Identität im Gesundheitswesen – die GesundheitsID – garantiert Sicherheit und sorgt für mehr Komfort bei digitalen Gesundheitsdiensten. Die Versicherten haben damit einen Zentral-Schlüssel für Gesundheitsanwendungen wie die elektronische Patientenakte, das E-Rezept und weitere digitale Gesundheitsanwendungen in ihrer Hand.“
Patienten wollen Selbstbestimmung
T-Systems-CEO und Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom AG Adel Al-Saleh ergänzte: „Wir freuen uns über den grünen Haken der gematik für unser ID-Wallet-System bei der Barmer. Patienten wollen über ihre Daten selbst bestimmen. Mit ihrer digitalen Identität bekommen sie einen sicheren und einfachen Zugang.“ Die Technologie sei der Schlüssel für die Digitalisierung des Gesundheitswesens insgesamt. Digitale Identitäten schafften Vertrauen, nahezu jeder Lebensbereich werde davon künftig profitieren, so Al-Saleh. Die Barmer hatte T-Systems 2022 beauftragt, für ihre rund 8,7 Millionen Versicherten digitale Identitäten bereitzustellen und zu verwalten.
Patienten wollen über ihre Daten selbst bestimmen. Mit ihrer digitalen Identität bekommen sie einen sicheren und einfachen Zugang.
Die technische Lösung dafür hat T-Systems gemeinsam mit Verimi in enger Abstimmung mit der Gematik entwickelt. Wie die Partner angeben liegen alle Daten auch während der Verarbeitung verschlüsselt auf einer sicheren T-Systems-Cloud in Deutschland. Die Telekom verfolgt dabei den sogenannten „Confidential Computing“-Ansatz. Das bedeutet: Daten sind für Dritte nicht einsehbar. Auch T-Systems und Verimi als Betreiber haben keinen Zugriff. T-Systems ist seit 2017 Verimi-Gesellschafter. 26 deutsche Firmen sind an Verimi beteiligt. Darunter sind zahlreiche DAX-Unternehmen.
Mit digitalen Identitäten sollen Bürgerinnen und Bürger mehr Souveränität im Internet erhalten. Die Telekom engagiert sich daher bei den aktuell beginnenden EU-Feldtests für digitale Identitäten. Das Unternehmen erprobt die Technik für das Freischalten von Mobilfunkkarten. Getestet wird in Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Niederlande, Griechenland und der Ukraine.
Quelle: Telekom/hnle