Digitale Zukunft – Mit diesem Blueprint vereint Asklepios seine zwei KIS

Mehr als 50 Akutkliniken, zwei KIS und viele Software-Detaillösungen – die IT-Anforderungen bei Asklepios sind komplex. Dem Konzern ist es nun gelungen, die KIS aller Häuser digital zusammenzuführen – mit beeindruckenden Folgen.

Wie stellt man die heterogene IT-Landschaft von Deutschlands zweitgrößtem privaten Klinikkonzern digital zukunftssicher auf? Diese Frage beschäftigt Asklepios schon seit 2015. Damals startete das Unternehmen sein sogenanntes Blueprint-Konzept, um die vorhandenen Krankenhausinformationssysteme (KIS) zu vereinheitlichen und gleichzeitig fit für zukünftige Digitalisierungsaufgaben zu machen. Jetzt ist das Projekt erfolgreich abgeschlossen. 

Die größten Herausforderungen sind die gemeinsame Abstimmung von ehemals papierbasierten Prozessen auf digitale Prozesse in IT-Systemen sowie der einheitliche Rollout. 

Asklepios arbeitet innerhalb des Konzerns mit zwei KIS. In den Kliniken am Hamburger Hauptsitz wird das Meierhofer-System „M-KIS“ genutzt, in den anderen Kliniken ist „Orbis“ von Dedalus im Einsatz. Da der Austausch eines KIS teuer und langwierig ist sowie enorme personelle Kapazitäten beansprucht, entschied sich der Klinikträger dafür, mit den beiden bisherigen KIS im Grundsatz weiterzuarbeiten, diese aber digital „zusammenzuführen“. Dies geschah mit Hilfe eines Templates, bei Asklepios „Blueprint“ genannt.

„Die größten Herausforderungen der digitalen Transformation im deutschen Gesundheitswesen sind aus meiner Sicht die gemeinsame Abstimmung von ehemals papierbasierten Prozessen auf digitale Prozesse in IT-Systemen sowie der einheitliche Rollout dieser Lösungen. Genau diese Herausforderungen sind sehr erfolgreich in diesem Projekt bewältigt worden“, schildert Henning Schneider, CIO der Asklepios Kliniken.

Gemeinsame Blaupause fĂĽr digitale Prozesse

Ein vorrangiges Ziel war ein „einheitlicher Rahmen, um konzernweit Prozesse schneller und effizienter zu gestalten“, erläutert Philipp Apel, Geschäftsführer Asklepios Service IT GmbH, im Gespräch mit kma . Dazu wurde mit Klinikvertretern der einzelnen Fachbereiche, der Asklepios IT sowie den beiden KIS-Herstellern Meierhofer und Dedalus zunächst ein einheitliches Blueprint entwickelt, eine Art Basisinstallation des jeweiligen KIS. Diese wird ergänzt um die Abbildung der jeweiligen klinischen Prozesse und um sogenannte spezifische Blueprint-Module, etwa für neue digitale Komponenten.

Auf Grundlage des Bluprints wurden dann die beiden bestehenden KIS „nach Blueprint-Verfahren überarbeitet und zentral neu aufgesetzt, sodass zwei zentrale KIS-Plattformen entstanden sind, die es ermöglichen, konzernweit problemlos einheitliche digitale Prozesse abzubilden und weiterzuentwickeln“, erklärt Apel. Das Mammutprojekt wurde zeitgleich die M-KIS-Systeme in den Hamburger Kliniken sowie in den restlichen Kliniken mit Orbis-KIS von Dedalus gestartet.

 

 

Wir könnnen jetzt zielgerichtet und einheitlich auf dieser zentralen KIS-Plattform die nächsten Digitalisierungsschritte umsetzen. 

Dieser Anpassungsprozess erfolgte in rekordverdächtigem Tempo. Allein in den letzten 36 Monaten seien im Orbis-Projekt 27 Asklepios Kliniken umgestellt worden, so der IT-Manager. Den Abschluss des Rollouts bildete zuletzt die Asklepios Klinik Bad König, wo mit dem Blueprint auch die Module Orbis Medication, Pflegedokumentation, Pflegeplanung, digitale Kurve und Orbis ICU Manager inklusive des Fluidmanagements in Kombination eingeführt wurden. Während der Orbis-Blueprint die Basisdokumentation darstellt, werden mit den zusätzlichen Modulen die komplette Pflegedokumentation, die Patientenkurve und das Medikationsmanagement digitalisiert. Der ICU-Manager (PDMS) bindet sämtliche intensivmedizinischen Geräte wie zum Beispiel Beatmung, Vitaldatenmonitore und die Infusionspumpen an die digitale Kurve an.

Durch diesen Umbau wird es nun auch möglich, „zielgerichtet und einheitlich auf dieser zentralen KIS-Plattform die nächsten Digitalisierungsschritte umzusetzen“, ergänzt Apel. Er nennt konkrete Beispiele – etwa die Dokumentation mit Tablets, die Einbindung eines neuen Patientenportals oder neuer gesetzlicher Änderungen. „Zudem können wir neue Anforderungen wie etwa durch die PPR 2.0 viel schneller im ganzen Konzern umsetzen, weil wir nicht jedes Haus einzeln umstellen müssen.“

Quelle: Asklepios/dsg

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