Die Mühlenkreiskliniken wollen mit fünf Führungskräften weniger auskommen. Vier Häuser des Verbundes sollen künftig eine gemeinsame Betriebsleitung haben. MKK-Chef Dr. Olaf Bornemeier verspricht sich viel von der Verschlankung.
Vier Häuser der Mühlenkreiskliniken sollen künftig von einer gemeinsamen Betriebsleitung geführt werden.
Das Führungspersonal der Mühlenkreiskliniken soll deutlich reduziert werden. Künftig sollen die Krankenhäuser Lübbecke, Rahden, Bad Oeynhausen und Minden durch eine gemeinsame Betriebsleitung geführt werden. Eine entsprechende Empfehlung mache der Verwaltungsrat dem Kreistag, teilen die Mühlenkreiskliniken (MKK) mit. Da für die Pläne eine Satzungsänderung nötig sei, beschäftige sich der Kreistag am 18. März in einer öffentlichen Sitzung mit dem Thema.
Derzeit gibt es für jeden Standort eine eigenständige Betriebsleitung, in der die Pflegedirektion, die Ärztliche Direktion und der Geschäftsführende Direktor vertreten sind. Mit der neuen Führungsstruktur würde sich das Führungspersonal von derzeit 14 auf neun Personen reduzieren. Da die Ärztlichen Direktorinnen und Direktoren nebenamtlich in der Betriebsleitung tätig sind, bleiben diese erhalten, so die MKK. Die übrigen Pflegedirektionen und Geschäftsführenden Direktionen würden gebündelt.
Schlankere Stab-Linien-Organisation
„Wir erhoffen uns eine verbesserte Koordination und eine erhöhte Transparenz von der vorgeschlagenen neuen Führungsstruktur“, erklärt der MKK-Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf Bornemeier: „In Zeiten von knappen Ressourcen können wir durch eine schlankere Stab-Linien-Organisation klarer und schneller priorisieren.“ Die Zentralen Dienste, die bislang direkt dem Vorstand zugeordnet waren, werden in dem neuen Modell unterhalb der Krankenhausbetriebsleitungen eingeordnet. Das Medizinische Zentrum für Seelische Gesundheit als psychiatrisches Fachkrankenhaus sowie die Auguste-Viktoria-Klinik als eigene rechtliche Gesellschaft bleiben von dem Plan unberührt.
Bornemeier hat dem Verwaltungsrat die Änderungen vorgeschlagen. „In der Vergangenheit haben die Mühlenkreiskliniken sehr erfolgreich in einer Matrix-Organisation gearbeitet“, sagt er. Daraus habe sich in Zeiten einer expansiven Gesundheitsökonomie „eine große Flexibilität und damit eine hohe Anpassungsfähigkeit“ ergeben. Allerdings habe sich das Gesundheitswesen massiv verändert, was auch zu einer Überprüfung der Führungs- und Aufbaustruktur geführt habe, erklärt Bornemeier und nennt unter anderem Regularien wie die Pflegepersonaluntergrenzenverordnung, GBA-Vorschriften und die Prüfung von OPS-Strukturmerkmalen durch den Medizinischen Dienst.
Jetzt stellen wir das Team dafür neu auf.
In der Folge und mit Blick auf die neue Landeskrankenhausplanung sowie die bundesweite Krankenhausreform müsse die zentrale Koordination deutlich verbessert werden, so der Vorstandsvorsitzende – „insbesondere da zukünftig weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen werden“.
Der Verwaltungsratsvorsitzende, Landrat Ali Doğan, unterstütze Bornemeiers Vorschläge, heißt es in der Mitteilung weiter. „Wir reden viel von den Entwicklungsperspektiven der Mühlenkreiskliniken. Dies ist ein Teil davon“, sagt Doğan. Das alte System sei für die heutigen Anforderungen zu groß und zu behäbig: „Wir müssen Leistungen konzentrieren, um im Kern die Qualität zu erhalten. Jetzt stellen wir das Team dafür neu auf.“ Sollte der Kreistag dem Vorschlag zur neuen Führungsstruktur zustimmen, so die MKK, werde die Umsetzung eine längere Zeit in Anspruch nehmen und Schritt für Schritt erfolgen.
Quelle: Mühlenkreiskliniken/koj