Einigung – Erster Meilenstein zur Ambulantisierung der Versorgung

Eine aktuelle Bitkom-Umfrage zeigt: Die Videosprechstunde hat sich als Alternative zum Besuch in der Arztpraxis etabliert. Besonders eine Bevölkerungsgruppe schÀtzt die virtuelle Beratung.

Themen der Videosprechstunden sind hÀufig chronische Beschwerden oder allgemeine medizinische Fragen

Auch nach der Pandemie bleiben Videosprechstunden eine attraktive Alternative zum Praxisbesuch vor Ort. Wenn Wartezeiten und Anfahrtswege entfallen, sparen Patienten Zeit und riskieren auch nicht, sich im vollen Wartezimmer anzustecken.

„In vielen alltĂ€glichen VersorgungsfĂ€llen funktioniert eine Video-Sprechstunde ebenso gut wie ein Besuch in der Praxis vor Ort“, sagt Bitkom-HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer Dr. Bernhard Rohleder. Besonders fĂŒr immobile Personen oder chronisch Kranke sei die Video-Sprechstunde eine Chance, weil sie ohne großen Aufwand Ă€rztliche Hilfe und Beratung einholen könnten. TatsĂ€chlich werden zumeist chronische oder allgemeine Beschwerden per Video besprochen: In einer aktuellen, reprĂ€sentativen Umfrage von Bitkom Research nannten 43 Prozent der Nutzer diese Themen als Gegenstand ihrer Videokonsultation. Bei 33 Prozent ging es um allgemeine medizinische Fragen. Auch Befunde und Untersuchungsergebnisse besprechen die Befragten gern per Video (32 Prozent).

Anders bei AufklĂ€rungsgesprĂ€chen vor einem Eingriff: Hier bevorzugt die ĂŒberwiegende Mehrheit das persönliche GesprĂ€ch mit der Ärztin oder dem Arzt. Nur 4 Prozent haben bislang dafĂŒr eine Videosprechstunde genutzt. Auch bei akuten Beschwerden machen sich die meisten doch lieber auf den Weg in die Praxis (online nur 5 Prozent).

Insgesamt sind die Nutzer von Videosprechstunden zwar noch in der Minderheit, aber immerhin 17 Prozent der Internetnutzer in Deutschland haben schon mindestens einmal eine Video-Sprechstunde wahrgenommen. 43 haben damit noch keine Erfahrung, sind aber dafĂŒr offen und fĂŒr 36 Prozent ist die virtuelle Beratung keine Option.

Unterschiede zeigen sich in den einzelnen Altersgruppen: Am geringsten ist der Nutzeranteil bei den ĂŒber 65-JĂ€hrigen mit 7 Prozent. In der Gruppe der 50- bis 64-JĂ€hrigen sind es 17 Prozent, bei den 30- bis 49-JĂ€hrigen 20 Prozent. Spitzenreiter bei der Nutzung von Videosprechstunden ist die jĂŒngste Gruppe der Befragten: Ein Viertel der 16- bis 29-JĂ€hrige hat schon einmal einen Arzt oder Therapeuten online konsultiert.

Die Umfrage wurde von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom durchgefĂŒhrt. Dabei wurden 1.144 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt, darunter 1.004 Internet-Nutzer. Die Fragen lauteten: „Haben Sie schon einmal per Video-Sprechstunde mit einem Arzt oder Therapeuten kommuniziert?“ und „Mit welchen Anliegen haben Sie sich per Video-Sprechstunde mit einem Arzt oder Therapeuten ausgetauscht?“

Quelle: Nicola Hauptmann Healthcare Digital