Vier Wochen nach dem Start der Pilotphase haben die Krankenkassen offenbar 70 Millionen elektronische Patientenakten angelegt. Für den verspäteten bundesweiten Rollout nennt die Gematik nun „ab April“ – wenn ein „maßgebliches Kriterium“ erfüllt ist.
Zum 15. Februar würde das nichts werden mit dem ursprünglich geplanten bundesweiten Rollout der elektronischen Patientenakte (ePA), das war schon seit einiger Zeit klar. Wie die Gematik nun mitteilt, sei der Rollout „ab April“ möglich – „vorausgesetzt, dass die Erfahrungen in den Modellregionen positiv sind“. Eine Prüfung für den bundesweiten Rollout sei demnach Mitte März geplant.
So in etwa hatte es auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Anfang der Woche dem Berliner „Tagesspiegel“ gesagt. Die Tests in den drei Modellregionen liefen erfolgversprechend, und der bundesweite Rollout könne „voraussichtlich Ende März, Anfang April erfolgen“, so Lauterbach. Er sei fest davon überzeugt, „dass die ePA in kürzester Zeit aus dem Versorgungsalltag nicht mehr wegzudenken sein wird“, zitiert ihn der „Tagesspiegel“.
Auch in der Gematik-Mitteilung heißt es, die Pilotphase der ePA für alle sei „erfolgreich gestartet“. Die gesetzlichen Krankenkassen hätten am 10. Februar die Aktenanlage für ihre Versicherten, die nicht widersprochen haben, abgeschlossen, heißt es. Auch erste private Krankenversicherungen hätten ihre Mitglieder mit einer ePA ausgestattet. Insgesamt seien mit Stand vom 11. Februar bisher 70 Millionen Akten angelegt.
Die Pilotierung der neuen Anwendung sei am 15. Januar in mehr als 300 teilnehmenden Einrichtungen in den Modellregionen Hamburg und Umland, Franken sowie Nordrhein-Westfalen schrittweise erfolgt. Seitdem seien bereits „wichtige Erkenntnisse über das Zusammenspiel einzelner Komponenten und Dienste gewonnen und notwendige Anpassungen angestoßen“ worden. Damit, so die Gematik, erfülle die Pilotphase ihren vorgesehenen Zweck.
Auch die Umsetzung der zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, so heißt es weiter, verlaufe „weiterhin wie vorgesehen“ und sei ebenfalls wie angekündigt „maßgebliches Kriterium für den bundesweiten Rollout“.
Quelle: Gematik/koj