HMU in Erfurt – Helios-Professor Gründungsdekan der neuen Medizin-Uni

Mit rund 90 Studierenden der Humanmedizin hat die private Health and Medical University in Erfurt den Betrieb aufgenommen. Partner ist das Helios Klinikum. Dessen ehemaliger Ärztlicher Direktor ist Gründungsdekan.

Im thüringischen Erfurt werden wieder Mediziner ausgebildet. In der Landeshauptstadt ist jetzt die vom Land anerkannte HMU Health and Medical University eröffnet worden. Die private Hochschule ernannte die ersten sechs Professoren und nahm rund 90 Studierende der Humanmedizin sowie 20 angehende Psychologen auf.

Partner der HMU ist das Helios Klinikum Erfurt, sagt Geschäftsführerin Ilona Renken-Olthoff. Dessen ehemaliger Ärztlicher Direktor, Prof. Dr. Thomas Steiner, ist Gründungsdekan der Fakultät Medizin. Die HMU in Erfurt gehört zu einer privaten Hochschulgruppe mit derzeit mehr als 7000 Studierenden und eigenständigen Standorten in Potsdam, Berlin und Hamburg. 

Die Studierenden in Erfurt zahlen nach Angaben von Renken-Olthoff monatlich 1500 Euro für ihre Ausbildung. Es gebe auch Finanzierungsmöglichkeiten über einen speziellen Fonds. Damit hätten nicht nur, wie oft angenommen, „Kinder reicher Eltern“ Zugang zu der Medizinausbildung. Viele junge Leute würden die Fondsfinanzierung nutzen.

Zahl der Studierenden soll auf 2000 steigen

Für den Studiengang Humanmedizin gebe es an der privaten Hochschule keinen Numerus clausus, so Renken-Olthoff. An den meisten staatlichen Universitäten in Deutschland liegt der NC zwischen 1,0 und 1,2. „Niemanden interessiert ein NC“, sagte die Geschäftsführerin zu den Anforderungen der privaten Universität.

Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sprach von einer Ergänzung zum staatlichen Hochschulsystem mit seinen rund 47 000 Studierenden in Thüringen. „Wir brauchen solche Einrichtungen“, sagte er bei der Eröffnung der HMU, an der die Zahl der Studierenden bis Ende des Jahrzehnts nach Angaben der Geschäftsführerin auf etwa 2000 steigen soll. Renken-Olthoff zufolge werden in den kommenden Jahren weitere Studiengänge, darunter für Psychotherapie, Medizinpädagogik und -management oder für Hebammen, angeboten. Im Wintersemester werde bereits mit 150 Medizin-Studierenden und 60 Psychologie-Studierenden gerechnet. Zuletzt war die thüringische Mediziner-Ausbildung in Jena konzentriert.

Quelle: dpa/koj