KI-Assistent – Charité testet Microsofts „Dragon Copilot“ zur Dokumentation

Als erste Klinik in Deutschland testet die Charité einen neuen KI-Assistenten von Microsoft zur Dokumentation der Arzt-Patienten-Gespräche. Das Feedback nutzt der Hersteller für die Produktoptimierung.
Das Gespräch zwischen Patient und Arzt erfordert einen besonders vertrauensvollen Austausch. Gleichzeitig muss der Mediziner das Gespräch dokumentieren. Wenn dabei der Blick mehr auf den Bildschirm gerichtet ist als auf den Patienten, kann dies hinderlich sein. Daher testet die Charité – Universitätsmedizin Berlin als erstes Klinikum in Deutschland die neue KI-gestützte Dokumentationstechnologie „Dragon Copilot“ von Microsoft.
Ziel ist es, administrative Aufwände im Klinikalltag zu reduzieren – zugunsten direkter Patientengespräche. Die KI-Anwendung zeichnet Gespräche zwischen Behandelnden und Patienten in Echtzeit auf, erstellt daraus strukturierte, medizinische Notizen. Die finale Kontrolle und Freigabe verbleibt beim Arzt. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das medizinische Personal von administrativen Tätigkeiten zu entlasten. Das Projekt ist Teil unserer umfassenden Digitalstrategie“, sagt Prof. Heyo Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité.
Pilotbetrieb in ambulanter Versorgung und Notaufnahmen
Aktuell wird der KI-Assistent in ausgewählten ambulanten Bereichen und in Notaufnahmen der Charité getestet. Die Rückmeldungen der Anwenderinnen und Anwender fließen direkt in die Produktoptimierung ein. Entwickelt wurde die Software in Zusammenarbeit mit dem 2021 von Microsoft aufgekauften KI-Spezialisten Nuance. Voraussetzung für die Anwendung ist das Einverständnis von Patient und Arzt. Datenschutz und Informationssicherheit sollen laut Charité gewährleistet sein. Prof. Martin Kreis, Vorstand Krankenversorgung, sieht in der Technologie einen wichtigen Schritt hin zu einer „höheren Patientenzufriedenheit und einer verbesserten Qualität in der Patientenversorgung.“
Auch Microsoft zeigt sich überzeugt vom Potenzial der Technologie: „Dragon Copilot ist eine KI-Lösung, die nicht nur die Patientenversorgung verbessert, sondern auch das medizinische Personal unterstützt und entlastet“, so Deutschland-Chefin Agnes Heftberger. Die Partnerschaft mit der Charité soll helfen, KI-Anwendungen schneller praxistauglich zu machen.
Quelle: Charité/mrh/gnj