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Krankenhaus St. Josef – De Meos Spezialauftrag in Schweinfurt

Es ist ein ungewöhnlicher Rettungsversuch fĂŒr das gebeutelte Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt. Ein erst kĂŒrzlich gegrĂŒndeter Verein sammelt Spenden fĂŒr das Haus – und hat jetzt Ex-Helios-Chef Dr. Francesco De Meo als Berater verpflichtet.

FĂŒr Stefan Labus ist es wie ein Sechser im Lotto. Mit dem Verein „Interessengemeinschaft zur Rettung des St. Josef Krankenhauses Schweinfurt“ hat der langjĂ€hrige Stadtrat der bayerischen Kommune gerade Dr. Francesco De Meo unter Vertrag genommen. Der ehemalige Helios-Chef, der aktuell mit seinem Buch „Den schlafenden Riesen wecken“ im GesprĂ€ch ist, werde nun ein Zukunftskonzept fĂŒr das defizitĂ€re katholische Krankenhaus entwickeln, sagt Labus im GesprĂ€ch mit kma.

Er ist zuversichtlich, dass mit De Meo jetzt klappt, was viele in Schweinfurt schon seit geraumer Zeit beschĂ€ftigt – das Haus, das bisher unter TrĂ€gerschaft der Kongregation der Schwestern des Erlösers steht, zu erhalten. Es strauchelt so stark, dass die Schwestern nach mehreren gescheiterten Verbund- und Übernahme-Varianten bereits dessen Schließung zum Ende des Jahres verkĂŒndet hatten. Seit dem 25. September ist dieser Schritt widerrufen – unter anderem, weil den Schwestern das Geld fehlt, um das Aus zu finanzieren.

Verein will 200 000 Euro an Spenden sammeln

Stefan Labus und die sechs MitgrĂŒnder schreiben den Beschluss auch ein wenig ihrem Verein zu, den sie erst zehn Tage zuvor formiert hatten. Auch die SolidaritĂ€t fĂŒr das Krankenhaus, die sich in der Interessengemeinschaft zeige, habe die Schwestern bestĂ€rkt, doch noch einmal weiter nach Lösungswegen zu suchen, ist Labus ĂŒberzeugt.  

Der Verein hat schon einiges losgetreten, 60 000 Unterschriften gesammelt, medial stark getrommelt und fĂŒr die nĂ€chste Zeit gleich mehrere Charity Events organisiert. Schließlich sollen irgendwie mindestens 200 000 Euro an Spenden zusammenkommen, mit denen sich der Verein auch als Investor bei einem möglichen Beteiligungsmodell fĂŒr das St. Josef einbringen könnte. 60 000 Euro seien bereits gespendet worden, sagt Labus, 500 Mitglieder seien mittlerweile registriert. 

Er sagte, es wĂŒrde ihm Spaß machen, uns helfen zu dĂŒrfen. 

Francesco De Meo ist jetzt Labus‘ nĂ€chster Coup. Er habe den Ex-Helios-Manager nach dem Tipp eines Schweinfurter Klinikarztes einfach per E-Mail angeschrieben, und De Meo habe ihm kurz darauf seine Handynummer geschickt, erzĂ€hlt Labus. Am Telefon sei das Eis schnell gebrochen gewesen. Der Klinikexperte habe Interesse gezeigt und um mehr Informationen gebeten.

„Er sagte, es wĂŒrde ihm Spaß machen, uns helfen zu dĂŒrfen“, erinnert sich Labus. Schon wenige Tage spĂ€ter habe er einen Vertrag von De Meo in der Post gehabt, samt ersten Konzeptideen in der Anlage.

Nun nutzt der Verein einen Teil der Spendengelder, um De Meo als Berater zu finanzieren, so Labus. Wie viel genau fließt, mag er nicht sagen, aber er klingt mit Blick auf den geschlossenen Vertrag sehr zufrieden. ZunĂ€chst seien sechs Monate fest vereinbart, doch der in Frankfurt lebende Manager habe signalisiert, bis 2026 zur VerfĂŒgung zu stehen. Er sei auch bereit, mehrere Tage pro Woche vor Ort in Schweinfurt zu arbeiten, betont Labus.

Am 14. Oktober haben sich die Beteiligten zum ersten Mal persönlich getroffen – De Meo und die VereinsvorstĂ€nde, die Schwestern und die Leitung des St. Josef. Die Situation in Schweinfurt sei „nicht einfach“, habe De Meo gesagt, so Labus, und dann ergĂ€nzt: „Aber sonst brĂ€uchten Sie mich ja nicht.“

Erste Details zur Strategie bis Jahresende

Als nĂ€chstes soll De Meo nun eine mögliche Strategie fĂŒr die Zukunft entwickeln. Bis Ende des Jahres könnten erste Ergebnisse prĂ€sentiert werden, hofft Labus, den das Engagement des Ex-Managers hörbar begeistert: „Bei der VereinsgrĂŒndung hatten wir einen Strohhalm, als der Erhalt des Hauses verkĂŒndet wurde, war es ein Bambusstab, und jetzt haben wir schon einen Baum.“

Wie eine aus ihrer Sicht mögliche Lösung aussehen könnte, haben Labus und seine Vorstandskollegen auf ihrer Vereins-Website beschrieben: Statt der Schwestern des Erlösers könnte ab 2025 demnach eine breite Gruppe von neuen Gesellschaftern das Krankenhaus finanzieren – die Stadt Schweinfurt mit den Landkreisen, dem Bezirk Unterfranken, dem Land Bayern und weiteren kleineren Investoren wie etwa unter anderem der Interessengemeinschaft. „Wir jedenfalls“, sagt Labus, „sind fĂŒr alles offen.“

Quelle: Jens Kohrs (Freier Journalist)

 

Ein Klinikum soll so zugĂ€nglich sein wie möglich. Diesen Umstand machten sich mehrere Diebe in MĂŒnchen jetzt zu Nutze und entwendeten teure medizinische GerĂ€te aus einem Krankenhaus.

Vermutlich ĂŒber die Notaufnahme verschafften sich zwischen dem 20. und 21 Juli Personen Zugang zum Harlachinger Krankenhaus in MĂŒnchen. Die Unbekannten stahlen dabei medizinische GerĂ€te im Wert von rund 400 000 Euro.

Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass die TÀter die Klinik durch die Notaufnahme betraten und von dort in die UntersuchungsrÀume weiterzogen. Dort nahmen sie den Angaben zufolge unter anderem endoskopische GerÀte mit.

Wie es ihnen gelang, diese unbemerkt aus dem Krankenhaus zu befördern, war am 24. Juli zunÀchst unklar. Die Polizei ermittelt. 

Quelle: dpa/hnle