Lausitz – Neue Notaufnahme in Cottbus als internationales Modellprojekt

Kurze Wege, gute Belegungskoordination und smarte Technologien sind der Kern der neuen ZNA der Medizinischen UniversitĂ€t Lausitz. Bis zu 50 Patienten können gleichzeitig behandelt werden. Rund 16 Jahre wurde an dem Konzept getĂŒftelt.

„Die neue Notaufnahme ist Deutschlands modernste, hier wird Pionierarbeit fĂŒr ganz Deutschland geleistet“, schwĂ€rmt Brandenburgs MinisterprĂ€sident Dr. Dietmar Woidke. Gemeinsam mit der Ministerin fĂŒr Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, Ursula Nonnemacher, der Ministerin fĂŒr Wissenschaft, Forschung und Kultur, Dr. Manja SchĂŒle, sowie dem Cottbuser OberbĂŒrgermeister Tobias Schick eröffnete er die neue zentrale Notaufnahme (ZNA) der Medizinischen UniversitĂ€t Lausitz – Carl Thiem (MUL-CT). 

Unsere ZNA ist quasi ein Modellprojekt und lĂ€sst sich mit entsprechenden Anpassungen auf jedes Krankenhaus ĂŒbertragen. 

16 Jahre lang hat Chefarzt Dr. Tim Flasbeck an der Entwicklung des Konzeptes, das bis zuletzt immer weiter verfeinert wurde, gearbeitet. Neben dem Expertenwissen von WMC Healthcare, floss auch das Feedback der Mitarbeitenden sowie von Patientinnen und Patienten mit ein. „Das Potenzial, das in der neuen Zentralen Notaufnahme steckt, ist enorm“, erklĂ€rt Flasbeck.

Durch die EinfĂŒhrung hocheffizienter Strukturen und Technologien verbessere man nicht nur die wirtschaftliche RentabilitĂ€t, sondern auch die Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit. „Unsere ZNA ist quasi ein Modellprojekt. Was uns hier gelungen ist, lĂ€sst sich mit entsprechenden Anpassungen auf jedes Krankenhaus ĂŒbertragen.“ Das Konzept wurde bereits national und international in diversen HĂ€usern ausgerollt.

Das Konzept ist quasi ein Drei-SĂ€ulen-Modell: Patientenzulauf, Patientendurchlauf (Raum- und Betriebskonzepte) und Patientenablauf ins Haus (Belegungsmanagement). „In herkömmlichen Notaufnahmen telefonieren Ärzte und PflegekrĂ€fte durchschnittlich 100 Minuten pro Kopf und Tag im Rahmen der Bettenallokation und laufen im Schnitt zwölf Kilometer pro Kopf und Schicht“, teilt Flasbeck mit. In der alten ZNA waren es 14,6 Kilometer pro Kopf und Schicht (Spitzenwert 19,4 Kilometer) und 100 Minuten Telefonieren.

„Durch maximale Übersicht und optimale Raumausnutzung sowie ein hocheffizientes Betriebskonzept konnten wir die Schichtwegstrecke in der Pflege bei gleichem VerhĂ€ltnis von PflegekrĂ€ften zu Patientenzahl von 14,6 auf 1,6 Kilometer pro Kopf und Schicht absenken“, so der Chefarzt der Klinik fĂŒr Notfallmedizin in Cottbus.

Der zentrale Tresen ist Dreh- und Angelpunkt der Notaufnahme.

„Die Notfallmedizin hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verĂ€ndert. Wir können inzwischen mit der Bildgebung sehr viel besser vor Ort in der Notaufnahme oder bereits auf dem Weg dorthin eine Diagnostik erstellen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der MUL-CT, Prof. Dr. Eckhard Nagel. Technische Fortschritte gepaart mit modernster Ausstattung, fĂŒr Nagel ist es somit auch eine der modernsten Notaufnahmen Europas. Sie verfĂŒgt insgesamt ĂŒber 40 BehandlungsplĂ€tze sowie eine sogenannte Holding mit 45 PlĂ€tzen. 50 Patientinnen und Patienten könnten theoretisch gleichzeitig behandelt werden.

Quelle: MUL-CT/WMC/gnj

Ein Klinikum soll so zugĂ€nglich sein wie möglich. Diesen Umstand machten sich mehrere Diebe in MĂŒnchen jetzt zu Nutze und entwendeten teure medizinische GerĂ€te aus einem Krankenhaus.

Vermutlich ĂŒber die Notaufnahme verschafften sich zwischen dem 20. und 21 Juli Personen Zugang zum Harlachinger Krankenhaus in MĂŒnchen. Die Unbekannten stahlen dabei medizinische GerĂ€te im Wert von rund 400 000 Euro.

Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass die TÀter die Klinik durch die Notaufnahme betraten und von dort in die UntersuchungsrÀume weiterzogen. Dort nahmen sie den Angaben zufolge unter anderem endoskopische GerÀte mit.

Wie es ihnen gelang, diese unbemerkt aus dem Krankenhaus zu befördern, war am 24. Juli zunÀchst unklar. Die Polizei ermittelt. 

Quelle: dpa/hnle