In Düsseldorf ist die internationale Leitmesse für das Gesundheitswesen zu Ende gegangen. Dort tauschten sich zahlreiche nationale und internationale Teilnehmende aus Politik, Gesundheitsversorgung, Industrie und Wissenschaft über aktuelle Chancen,
Vier Tage Innovation, Roundtables und Panels: Rund 78.000 Besucherinnen und Besucher kamen zur internationalen Gesundheitsmesse nach Düsseldorf. Vom 17. bis 20. November fanden dort die Medica sowie die Compamed statt. Unter den Teilnehmenden waren zahlreiche internationale Branchenvertreter – darunter hochrangige Gäste aus England, Saudi-Arabien und den USA.
Eine Premiere war es wohl für die Delegation des britischen National Health Service (NHS) dieses Jahr: Sie besuchten erstmals die Gesundheitsmesse als Gast. Unter den Teilnehmenden der Krankenhausgruppe, die mehr als zwei Millionen Patientinnen und Patienten versorgt, war auch James Sumner, Group Chief Executive Officer der NHS University Hospitals of Liverpool Group. Bereits im Vorfeld erklärte er, er freue sich besonders darauf, Ideen auszutauschen und von Gesundheitsdienstleistern zu lernen, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Auf der Messe kam die Delegation unter anderem mit Tim Walz ins Gespräch, dem Gouverneur von Minnesota und US-Vizepräsidentschaftskandidaten 2024.
Im Rahmen der Medica wurde auch der 48. Deutsche Krankenhaustag ausgerichtet. Im Zentrum standen vor allem Debatten über die strukturellen Veränderungen in der klinischen Versorgung, die mit der Krankenhausreform einhergehen. Zur Auftaktveranstaltung kamen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken sowie Karl-Josef Laumann, NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Laumann nahm zudem an der Podiumsdiskussion zur Umsetzung der Krankenhausreform im Bund und in NRW teil, die im Econ Forum stattfand.
Von KI bis Robotik: Neuheiten für eine zukunftsweisende medizinische Versorgung
Das Rahmenprogramm der begleitenden Fachforen und Konferenzen bot eine Themen-Bandbreite von der zunehmenden Vernetzung in der Healthcare-Versorgung über Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz bis hin zur Robotik und unterstützenden Systemen im medizinischen Einsatz. Außerdem wurden Innovationen für den ambulanten und stationären Gesundheitsbereich gezeigt – und das in insgesamt fünf Erlebniswelten: Labortechnik und Diagnostika, Medizintechnik und Elektromedizin, Bedarfs- und Verbrauchsartikel, Physiotherapie und Orthopädietechnik sowie IT-Systeme und IT-Lösungen.
Bei einem Messerundgang konnte sich der saudische Gesundheitsminister S.E. Fahad Abdulrahman Al-Jalajel am 19. November ein genaueres Bild über Neuheiten auf dem Gebiet der Wearables für den Einsatz im Gesundheitsbereich machen. Außerdem informierte er sich bei der Sonderschau „Hospital of the Future“ über Innovationen für digitale Infrastrukturen von Kliniken. Denn im Rahmen der „Vision 2030“ verfolge das Königreich Saudi-Arabien, laut den Veranstaltern, ambitionierte Ziele hinsichtlich der Modernisierung seines Gesundheitssystems mit entsprechenden Investitionen in vernetzte Versorgungssysteme, Telemedizin und klinische Exzellenzzentren.
„Mit zahlreichen programmatischen Änderungen und dem neuen Leitmotiv ‚Meet Health. Future. People.‘ haben wir die diesjährige Medica zum Ausgangspunkt eines Changeprozesses gemacht, der die Transformation der internationalen Gesundheitswirtschaft aufgreift und unseren Anspruch unterstreicht, diesen Wandel mit zukunftsweisenden Konzepten aktiv zu gestalten“, teilte der Geschäftsführer der Messe Düsseldorf Marius Berlemann mit. „Den Weg der Veränderung gehen wir konsequent weiter mit Neuerungen auch in 2026.“ In Zukunft sollen die Medica und die Compamed noch enger miteinander verzahnt werden und die Foren bzw. Austauschplattformen gezielt weiterentwickelt werden. „Wir wollen, dass sich die Medica und Compamed 2026 so anfühlen, wie moderne Medizin gedacht ist: vernetzt, intuitiv, auf den Punkt“, so Carmen Berger, Verantwortliche für Medica und Compamed.
Quelle: Serina Sonsalla