Kleinere Kliniken im ländlichen Raum haben es oft schwer. Deshalb startet Bayern Anfang Mai ein Förderprogramm, um ihnen unter die Arme zu greifen. Binnen fünf Jahren sollen 100 Millionen Euro fließen.
Hohe Kosten, geringere Patientenzahlen und daraus folgend geringere Einnahmen: Kleinere Krankenhäuser auf dem Land stehen unter hohem wirtschaftlichem Druck. On top stehen im Rahmen der Krankenhausreform weitere Strukturreformen an. Bayern stemmt sich jetzt mit einem neuen Förderprogramm dagegen und stellt kleineren Kliniken in ländlichen Gebieten in den nächsten fünf Jahren 100 Millionen Euro in Aussicht.
Gerade kleinere Krankenhäuser spielen bei der medizinischen Versorgung in der Fläche eine wesentliche Rolle.
Kompensation für Folgen der Krankenhausreform
Landesgesundheitsministerin Judith Gerlach erklärt: „Wir setzen uns ganz gezielt für den Erhalt kleinerer Kliniken auf dem Land ein. Gerade kleinere Krankenhäuser spielen bei der medizinischen Versorgung in der Fläche eine wesentliche Rolle. Gleichzeitig sind sie von den sich abzeichnenden Strukturveränderungen durch die Krankenhausreform des Bundes ganz besonders betroffen. Dabei lassen wir sie nicht allein.“ Mit der „Förderrichtlinie zur Unterstützung kleinerer Krankenhäuser und zum Erhalt von Gesundheitsversorgungsstrukturen im ländlichen Raum“ sei geplant, die ihnen entstehenden Nachteile durch die Krankenhausreform abzufedern. Sie betonte, dass die Bundesregierung dennoch ihrer Verantwortung für die auskömmlich Betriebskostenfinanzierung nachkommen müsse.
Laufzeit bis 2028
Die zwischen 2024 und 2028 eingeplanten 100 Millionen Euro sollen dazu genutzt werden, um notwendige Anpassungsmaßnahmen zu definieren und umzusetzen. Gefördert werden Strukturgutachten ebenso wie Umsetzungskonzepte und bauliche Anpassungsmaßnahmen. Kleinere Kliniken auf dem Land in Bayern können sich für die Antragstellung ans Bayerische Landesamt für Pflege (LfP) wenden. Zusätzliche Informationen erhalten sie hier.
Seit 2018 stellte Bayern gemeinsam mit den Kommunen den Kliniken des Landes ca. 3,8 Milliarden Euro für Investitionen zur Verfügung. Mit den kommunalen Spitzenverbänden hätte man sich für 2024 dazu entschlossen, die Mittel für Investitionskosten von 643 auf 800 Millionen Euro jährlich anzuheben.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention/enc