Restrukturierung – Geno kocht und sterilisiert künftig zentral

Die Speisenversorgung und die Instrumentenaufbereitung der Gesundheit Nord werden zentralisiert. So will der kriselnde Klinikverbund in Bremen effizienter werden. Derweil sieht die Chefin erste Sanierungserfolge.

Die Gesundheit Nord (Geno) wird in den kommenden Jahren ein zentrales Speisenverteilzentrum am Klinikum Bremen-Ost errichten, das die Küchen an den vier Standorten ablösen wird. Auch die Aufbereitung von Medizinprodukten wird zentralisiert: OP-Instrumente werden künftig in einer zentralen Aufbereitungseinheit am Klinikum Bremen-Mitte sterilisiert. Dies hat der Geno-Aufsichtsrat beschlossen.

Beide Projekte sind Bausteine des Restrukturierungskonzeptes, das in dem Kontrollgremium im Juli verabschiedet wurde. Das Konzept sieht unter anderem vor, dass die Geno statt vier künftig nur noch drei Standorte betreiben wird. Das Klinikum Links der Weser wird an das Klinikum Bremen-Mitte verlagert, das dadurch zu einem Maximalversorger ausgebaut wird. Der Umzug ist für das Jahr 2028 geplant. „Auf diese Weise wird der Klinikverbund seine Flächen langfristig reduzieren und Strukturen effizienter gestalten, so dass die Versorgung auch in Zeiten des Fachkräftemangels sicher aufgestellt ist“, sagt Dr. Dorothea Dreizehnter, Geschäftsführerin Medizin und Vorsitzende der Geschäftsführung.

Verbund mit. Die Geno werde die dezentralen Küchen daher in zwei Stufen in ein zentrales Speisenverteilzentrum überführen, das sich am Klinikum Bremen-Ost befinden wird.

Fast 50 Millionen Euro für zentrale Einheiten

Dort werden zunächst die Räumlichkeiten der heutigen Küche genutzt, die dafür umgebaut werden. Die Umsetzung dieser Maßnahme soll bis 2025 abgeschlossen sein. Insgesamt sind dafür Fördermittel in Höhe von 20,7 Millionen Euro eingeplant. Wenn das jetzige Hauptgebäude des Klinikums Bremen-Ost nicht mehr genutzt wird, soll das Speisenverteilzentrum Teil des geplanten Neubaus werden.

Auch Sterilgut wie beispielsweise OP-Instrumente wird derzeit noch dezentral an allen vier Standorten aufbereitet. Bis 2027 soll es eine zentrale Aufbereitungseinheit am Klinikum Bremen-Mitte geben, dem Standort mit dem größten OP-Programm. Sie soll sich künftig im sogenannten Haus 1 befinden, in dem auch die Zentrale Notaufnahme untergebracht ist und das in den kommenden Jahren komplett umgebaut wird. Die Kosten für den Bau und die Ausstattung der zentralen Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte liegen den Angaben zufolge bei 27,3 Millionen Euro.

Jahresminus fällt fünf Millionen Euro geringer aus

Neben der Restrukturierung beschäftigte sich der Aufsichtsrat auch mit der wirtschaftlichen Situation des Klinikverbundes. Demnach konnte die Patientenzahl im ersten Halbjahr 2023 wieder gesteigert werden, so dass sie sowohl über der Zahl des Vorjahres als auch um 4,2 Prozent über der im Wirtschaftsplan vorgesehenen Zahl liegt. Dies führe dazu, dass auch die Prognose für das operative Ergebnis besser ausfalle als im Wirtschaftsplan vorgesehen, heißt es in Bremen.

Es sei geplant gewesen, dass die Geno das Jahr 2023 mit einem operativen Ergebnis (EBITDA) von minus 18 Millionen Euro abschließe. Nach derzeitigem Stand werde der Verbund dieses Minus auf 13 Millionen Euro verringern können. „Wir haben bereits in den letzten beiden Jahren deutliche Sanierungserfolge erzielt und setzen diesen Trend fort“, so Dorothea Dreizehnter. Ab 2027 solle der Klinikverbund durch die Umsetzung der Maßnahmen im operativen Geschäft wieder schwarze Zahlen schreiben. Das komplette Restrukturierungskonzept solle bis 2032 umgesetzt sein.

Quelle: Gesundheit Nord gGmbH/koj