Die insolventen psychiatrischen Fach- und Tageskliniken des DRK in Rheinland-Pfalz wechseln den Besitzer. Neuer Träger wird die Valeara-Gruppe, die weiterwachsen will. Geschäftsführer Dr. Christian Utler feilt an „einem starken Verbund“.
Im Insolvenzverfahren der rheinland-pfälzischen DRK-Krankenhäuser ist eine Lösung für weitere Einrichtungen gefunden: Die psychiatrischen Fach- und Tageskliniken in Worms, Bad Kreuznach und Bad Neuenahr/Daun gehören künftig zur Valeara-Gruppe mit Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Bottrop. Ein entsprechender Vertrag wurde am 6. Mai geschlossen, teilt die DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West mit.
Die operative Übernahme erfolgt demnach zum 1. Juni 2025. Die Versorgung der Patienten laufe uneingeschränkt weiter, ein Personalabbau sei nicht geplant. Betroffen sind 32 Mitarbeiter in Worms, 33 in Bad Kreuznach sowie 121 in Bad Neuenahr/Daun, das bislang offiziell ein Standort war. Der Trägerwechsel stehe allerdings unter anderem noch unter den Bedingungen behördlicher Genehmigungen.
Valeara hat bislang 14 Einrichtungen
Die Valeara-Gruppe ist ein Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen in den Fachbereichen Psychiatrie, Neurologie und Psychotherapie und will nach eigenen Angaben weiter wachsen. Laut Geschäftsführer Dr. Christian Utler hat sie bislang 14 Einrichtungen an zwölf Standorten in Deutschland und rund 700 Beschäftigte.
Größe ist für uns kein Selbstzweck.
„Wir arbeiten in multiprofessionellen Teams zusammen, um Menschen wieder in ihre seelische Balance zu bringen“, sagt Utler. Die Vision sei „die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen“. Mit den Kliniken in Bad Neuenahr/Daun, Worms und Bad Kreuznach kommen ihm zufolge Standorte mit Fachrichtungen hinzu, „in denen wir seit langem Expertise haben“. Dabei sei Größe für die Gruppe kein Selbstzweck, so Utler. Er sehe darin in erster Linie einen Vorteil für die Patienten: „In einem starken Verbund können wir valide und Nutzen bringende Netzwerkarbeit nach innen und außen betreiben.“
Mit der Übernahme gehen die Einrichtungen vollständig in die neue Trägerschaft über, erklärt Insolvenzverwalter Dr. Rainer Eckert: „Mit der Valeara-Gruppe haben wir einen Träger gefunden, dessen Expertise in der Behandlung psychischer und neurologischer Erkrankungen optimal zu den Leistungsportfolios der Standorte Worms, Bad Kreuznach und Bad Neuenahr/Daun passt.“ Es sei erfreulich, dass die inhaltlich und operativ eng miteinander verbundenen Häuser gemeinsam unter das Dach des neuen Trägers wechseln. In den kommenden Wochen werde sein Team mit den Beschäftigten und dem neuen Träger „einen geordneten Übergangsprozess durchführen“.
Investorenprozess für andere Häuser läuft noch
Für die weiteren vom Insolvenzverfahren betroffenen Standorte werde weiter mit den potenziellen Investoren verhandelt, sagt Eckert. Die Gespräche gestalteten sich konstruktiv. Zum aktuellen Zeitpunkt zeichneten sich „geeignete Fortführungslösungen für alle betroffenen Häuser ab“.
Das DRK in Rheinland-Pfalz hatte Anfang Februar erklärt, sich komplett aus dem Krankenhausbereich zurückzuziehen und für alle betroffenen Einrichtungen in dem Bundesland Insolvenzantrag gestellt. Die Häuser in Alzey, Hachenburg, Altenkirchen, Neuwied und Kirchen befanden sich da bereits seit Dezember 2023 in einem Investorenprozess. Dort wurden, wie berichtet, bereits erste Ergebnisse erzielt: Das Krankenhaus Neuwied wurde an die Marienhaus-Gruppe übergeben, für Alzey ist eine kommunale Trägerschaft geplant. Für die übrigen Standorte laufen die Gespräche der Mitteilung zufolge weiter.
Quelle: DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West/dpa/koj