Skip to content

Stadt schießt zu 70-Millionen-Verlust am UKE erwartet

Obwohl am Hamburger Uniklinikum mehr Menschen behandelt wurden, rutscht das UKE erneut tief in die roten Zahlen. Der Grund dafür liegt wie so oft bei den Kosten für Personal und Miete.

Das UKE soll 2030 wieder schwarze Zahlen schreiben.

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) erwartet auch für dieses Jahr einen Millionen-Verlust. Derzeit geht die Klinik von einem Minus von mindestens 70 Millionen Euro aus, wie aus einem Antrag zur Nachbewilligung von Geldern für den Haushaltsplan 2025/26 des Senats an die Bürgerschaft hervorgeht. Das Krankenhaus ist ein öffentliches Unternehmen, Verluste werden auch aus dem Stadthaushalt ausgeglichen. Zuvor hatte der Radiosender NDR 90,3 berichtet. 

Mieten und Personalkosten belasten Bilanz

Gründe für das Minus seien unter anderem gestiegene Personalkosten sowie die Miete für bestehende Gebäude. Deshalb werde die Bilanz unter dem Strich ein Minus ausweisen, obwohl das UKE mehr Patientinnen und Patienten als 2024 behandelt hat und auch die Krankenkassen besser zahlen. 2024 hatte das Minus den Angaben zufolge bei rund 51,4 Millionen Euro gelegen. 

Schon 2024 musste die Stadt Geld zuschießen, weil aufgrund der gestiegenen Sachkosten und tariflichen Mehrbelastungen das UKE tief in die roten Zahlen gerutscht war. 

Den Planungen zufolge soll das UKE 2030 wieder schwarze Zahlen schreiben, also Gewinne verbuchen. Bis dahin will die Stadt weiteres Geld zuschießen, weil ohne diese Kompensationsmaßnahmen das UKE-Eigenkapital auf minus 335 Millionen Euro rutschen würde, heißt es im Senatsantrag.

CDU: Finanzielle Schieflage ist alarmierend

Die CDU schätzt die finanzielle Schieflage des UKE als alarmierend ein. „Hier darf der Senat nicht nur darauf setzen, dass es ab 2030 wieder besser wird, sondern muss nachhaltig eine stabile Finanzierungsstruktur sicherstellen“, sagte Thilo Kleibauer, haushaltspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Die Probleme dürften nicht mit steigenden Darlehen in die Zukunft verschoben werden, damit die Leistungsfähigkeit der Uniklinik gesichert bleibe.

Am UKE sind eigenen Angaben zufolge rund 16.100 Menschen beschäftigt, etwa 572.000 Patientinnen und Patienten werden pro Jahr versorgt, die meisten von ihnen – etwa 475.000 Menschen – ambulant.

Quelle: dpa/gnj

 

Vivecti übernimmt den Sana-Einkaufsverbund und schmiedet eine Allianz: Es soll einer der größten Einkaufsverbünde Europas entstehen – mit digitaler Power und Milliardenvolumen. Was die beiden Partner vorhaben.

Die Vivecti Group und die Sana Kliniken haben eine strategische Partnerschaft vereinbart, die den Gesundheitsmarkt in Deutschland und der Schweiz maßgeblich verändern dürfte. Im Zentrum der Kooperation steht die Übernahme des Sana-Einkaufsverbunds durch Vivecti. Gleichzeitig beteiligt sich Sana mit 21 Prozent an dem Anbieter für Einkauf, Managed Services und Beratung. Ziel ist es, einen der größten technologieorientierten Einkaufsverbünde Europas zu schaffen, wie Sana mitteilt.

Der Zusammenschluss vereint künftig ein Einkaufsvolumen von über sieben Milliarden Euro und betreut mehr als 6000 Gesundheitseinrichtungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Abschluss der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen. 

Gemeinsam mit der Sana Einkauf legen wir das Fundament für nachhaltige Wirtschaftlichkeit und innovative Lösungen. 

„Das Gesundheitswesen braucht starke Partnerschaften in einem sich konsolidierenden und vor Umbrüchen stehenden Markt“, sagt Prof. Benjamin I. Behar, CEO der Vivecti Group. „Gemeinsam mit der Sana Einkauf legen wir das Fundament für nachhaltige Wirtschaftlichkeit und innovative Lösungen, die unseren Kunden echten Mehrwert bieten.“ Der koordinierte Austausch und die Analyse strukturierter Daten sollen Transparenz schaffen, die Leistungsqualität steigern und Versorgungsprozesse optimieren.

Von der neuen Allianz erhoffen sich die Partner gebündeltes Nachfragevolumen, stärkere Innovationsfähigkeit und digitale Expertise.  

Auch Thomas Lemke, Vorstandsvorsitzender der Sana Kliniken, betont die strategische Bedeutung: „Mit dieser Partnerschaft folgen wir unserer bewährten Strategie: Mit Partnern gemeinsam die Gesundheitsversorgung für Patienten kontinuierlich, nachhaltig und zukunftsgerichtet zu verbessern.“ Die Sana Kliniken würden dabei nicht nur ihre Einkaufskompetenz, sondern auch ihre Erfahrung und Perspektive als Klinikkonzern in die Kooperation einbringen.

Die beiden Partner

Die Vivecti Group, hervorgegangen aus der Prospitalia, hat sich in den vergangenen Jahren zu einem umfassenden Dienstleister für stationäre und ambulante Leistungserbringer entwickelt. Zum Unternehmensverbund gehören unter anderem Pro Care Management, Wawibox, Miralytik, H-trak, WMC/WMCF, die Hospital Management Group und CoSolvia. Mit rund 700 Mitarbeitenden will Vivecti künftig als ganzheitlicher Performancepartner agieren – mit einem besonderen Fokus auf Digitalisierung. 2024 erwirtschaftete die Holding einen Umsatz von 145 Millionen Euro.

Sana Einkauf & Logistik, über die derzeit Waren im Wert von rund vier Milliarden Euro bezogen werden, bringt ein breites Portfolio an Medizinprodukten, Verbrauchsmaterialien, Pharmazeutika und Investitionsgütern in die Partnerschaft ein. Die Sana Krankenhausvollversorgung (KVV) bleibt hingegen Teil des Sana-Konzerns und wird weiterhin über 150 Einrichtungen direkt beliefern.

Für die angeschlossenen Kliniken bedeutet der Zusammenschluss laut den Unternehmen eine gestärkte Verhandlungsposition, höhere Versorgungssicherheit und effizientere Prozesse – insbesondere durch den Einsatz digitaler Technologien. Geplant ist unter anderem der Einsatz KI-gestützter Anwendungen im Einkauf und in der Logistik, etwa für das Stammdatenmanagement oder scannerbasierte Lagerverwaltungssysteme.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Stärkung der ambulanten Versorgung. Diese soll durch schlanke, digitale Prozesse und bessere Einkaufskonditionen unterstützt werden – ein Ziel, das auch politischen Forderungen nach einer Verlagerung von stationären in den ambulanten Bereich entspricht.

Quelle: Sana Kliniken/gnj