Probleme beim eRezept, Konnektorentausch – es gab in diesem Jahr herbe Rückschläge bei der Telematik-Infrastruktur. Doch zum Jahresende kommt wieder Bewegung in den Ausbau, wie die jüngste Umfrage der Gematik zeigt.
80 Prozent der Zahnarztpraxen sind laut TI-Dashboard „Voll TI-Ready“ (Stand Q4/2022)
Die Gematik hat im November erneut Zahnarztpraxen, Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern und Psychotherapeuten zur Telematikinfrastruktur befragt – und verzeichnet nun deutliche Verbesserungen bei der Nutzungsbereitschaft, der „TI-Readiness“. Der hierbei relevante Status „Voll TI-Ready“ setzt eine stabile TI-Verbindung und einen aktivierten elektronische Heilberufsausweis voraus, zudem muss mindestens eine TI-Anwendung installiert sein.
Der Anteil der Befragten, die diesen Status der vollständigen Nutzungsbereitschaft erreicht haben, ist nach den Angaben der Gematik seit der letzten Erhebung Ende Juni im Durchschnitt um über 26 Prozentpunkte gestiegen. Bei den Spitzenreitern, den Zahnarztpraxen, stieg die „Voll TI-Readiness“ von 56 auf 80 Prozent. Noch größer war der Sprung bei den Arztpraxen: von 43 auf 74 Prozent.
Als einen Grund für diesen Anstieg nennt die Gematik den verstärkten Eisatz von KIM. Deren Nutzung erhöhte sich im Vergleich zum zweiten Quartal in den Arztpraxen von 41 auf 73 Prozent und in Krankenhäusern von 13 Prozent auf 47 Prozent. Naheliegend sei zudem ein Zusammenhang mit der Verpflichtung zur Nutzung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU).
Beim eRezept wird das „deutliche Wachstum bei der Nutzung“ in den Apotheken auf die ab September verpflichtende Bereitstellung zurückgeführt. Der Nutzeranteil stieg hier von 14 Prozent im zweiten Quartal auf nun 69 Prozent. In den Arztpraxen dagegen geht es mit der eRezept-Nutzung nicht wirklich voran: 5 Prozent im Vergleich zu vorher 2 Prozent.
Quelle: Nicola Hauptmann Healthcare Digital