Das Krankenhaus Düren wird an die Artemed Gruppe verkauft. Bislang gehörte das kommunale Haus zu jeweils 50 Prozent der Stadt und dem Kreis Düren.

Der Kreis und die Stadt Düren verkaufen ihre Anteile an der Krankenhaus Düren gGmbH an die Artemed Gruppe. Das haben der Stadtrat und der Kreistag in jeweils nicht-öffentlichen Sitzungen entschieden, wie die Stadt mitteilt. Bislang hielten Kreis und Stadt jeweils 50 Prozent der Gesellschaftsanteile an dem 449-Betten-Haus.

Die Anteile gehen jetzt an die Tutzinger Artemed Gruppe – vorbehaltlich einiger rechtlicher Voraussetzungen, die noch erfüllt werden müssen, inklusive der Zustimmung des Bundeskartellamtes. Die Gespräche mit der Artemed Gruppe seien von Anfang an vertrauensvoll und konstruktiv verlaufen, sagt die Aufsichtsratsvorsitzende Liesel Koschorreck. Nach intensiven Diskussionen habe der Aufsichtsrat den Gremien von Kreis und Stadt empfohlen, die Trägerschaft an Artemed zu übertragen. Ein langer Abwägungs- und Verhandlungsprozess mit zunächst mehreren Bewerbern war dem Verkauf vorausgegangen.

Zunächst suchten Stadt und Kreis nur einen weiteren Partner

Die Privatisierung des Hauses war zunächst nicht geplant. Im November 2022 hatte es noch geheißen, die Gesellschafterstruktur solle über ein Bieterverfahren strategisch ausgeweitet werden. Damals plante das Krankenhaus, sich mit einem weiteren Partner finanziell zu stärken. Mehrere potenzielle Partner hatten sich Ende November dem Aufsichtsrat vorgestellt.

Jetzt erklärte Dürens Bürgermeister Frank-Peter Ullrich, „durch den Anteilsverkauf können wir den Erhalt des Krankenhauses Düren langfristig sichern“. Die Entscheidung solle für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Beschäftigten Verlässlichkeit schaffen.

Das Dürener Krankenhaus behandelt als Schwerpunktversorger mit mehr als 20 Fachkliniken, Zentren und Instituten jährlich rund 75 000 Patienten, davon mehr als 20 000 stationär. Etwa 1300 Mitarbeitende sind in dem nordrhein-westfälischen Haus beschäftigt.

Stadt Düren/hgl/gnj