Ende 2025 – Vorstand Petersen und die UMR trennen sich
Der kaufmännische Vorstand Christian Petersen wird die Universitätsmedizin Rostock verlassen. Aufsichtsrat und Petersen sind sich einig, den Ende November 2025 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.
Sana-Schuldschein „Unser Geschäftsmodell hat die Investoren überzeugt“
Frische Geldmittel für die Sana Kliniken AG: Durch die Platzierung eines weiteren Schuldscheins hat das Unternehmen 275 Millionen Euro generiert. Das Interesse war groß.
Zukunft der Trägervielfalt – Klinikreform – von Kooperation bis Fusion ist alles denkbar
Dass einzelne Träger durch die Krankenhausreform ganz aus der Kliniklandschaft verschwinden werden, glaubte zwar keiner auf dem Gesundheitswirtschaftskongress 2024. Jedoch steht es um defizitäre Häuser, die sich nicht im Verbund organisieren, schlecht.
Auf dem Gesundheitswirtschaftskongress 2024 diskutierten Vertreter der Klinikbranche und Wirtschaft, wie es um die Trägervielfalt bestellt ist.
Die Trägervielfalt müsse erhalten bleiben. Es sollten aber alle zu gleichen Wettbewerbsbedingungen agieren können, so der Tenor der Expertenrunde auf dem Gesundheitswirtschaftskongress (GWK) zum Thema „Wenige Patienten, rares Personal und rote Zahlen: Hat die Trägervielfalt eine Zukunft?“.
Aus Sicht von Marcus Proff, Leiter des Bereich Krankenhäuser, Palliativ und Pflegeausbildung des Caritasverbandes für die Diözese Münster e.V. sind die freigemeinnützigen Träger allerdings deutlich benachteiligt. „Der Wettbewerb ist derzeit verzerrt“, monierte er mit Blick auf die Kliniken in kommunaler Trägerschaft. Während diese mit Unterstützung in finanziellen Notlagen rechnen könnten, seien die freigemeinnützigen Häuser von dieser Geldquelle abgeschnitten: „Es sind die Freigemeinnützigen, die im Feuer stehen.“
Es sind die Freigemeinnützigen, die im Feuer stehen.
Von den bisher 30 bis 40 Insolvenzen im Klinikbereich seien fast 60 Prozent im freigemeinnützigen Bereich. „Wenn das so weitergeht, dann sehe ich die Trägervielfalt durchaus in Gefahr“, sagte Proff. Im Caritasverband für die Diözese Münster sei es bereits zu Klinikinsolvenzen gekommen, beispielsweise in Paderborn. Künftig werde man noch stärker in regionale Verbundstrukturen gehen. „Aber auch wir werden uns von weiteren Krankenhäusern und Strukturen trennen müssen“, kündigte Proff an. Es müsse auch über Fusionen gesprochen werden, auch überkonfessionell.
Vernetzung trägerübergreifend verstärken
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen sollten Klinikbetreiber ihre eigenen Möglichkeiten nutzen, ihre Strukturen den schwierigen politischen Rahmenbedingungen anzupassen, betonte Dr. Jens Schick, Vorstandsmitglied der Sana Kliniken. Sana gelinge es auch weiterhin, ordentliche Ergebnisse zu erzielen, auch wenn die Margen schrumpften. Millionen-Defizite kommunaler oder universitärer Kliniken allerdings seien als Mitbewerber auf Dauer nicht akzeptabel und auch für den Steuerzahler nicht mehr nachvollziehbar, so Schick.
Was die Schrumpfung von Patientenzahlen seit der Corona-Pandemie betrifft, beträfe das nur zehn bis zwölf Prozent der Häuser unter dem Niveau von 2019. Die großen Kliniken seien fast wieder auf Normalniveau, teilweise auch darüber. Die Fachkliniken liefen sogar über dem Niveau von 2019. Die regionale Vernetzung spiele dabei eine zentrale Rolle. Künftig müsse diese noch konsequenter, also auch trägerübergreifend gedacht werden, sagte Schick.
Igor Levit, Geschäftsführer Finanzen der Knappschaft Kliniken in Recklinghausen, sprach sich ebenfalls für mehr Kooperationen zwischen Trägern und Kliniken aus. Eine engere Zusammenarbeit kann er sich beispielsweise bei der IT oder dem Einkauf vorstellen. „Wir sind bereit zu kooperieren, denn unsere Themen sind zu 90 Prozent identisch.“ Allerdings hält er die Finanzausstattung der Kliniken für eine umfassende Krankenhausreform nicht ausreichend und fordert einen Transformationsbudget. Vor der Strukturreform müssten die höheren Kosten der Krankenhäuser dringend finanziert werden.
Black Box Ambulantisierung
Um die Reform wie geplant umzusetzen sei dringend mehr Geld nötig, betonte auch Proff. Weder seien die hohen Inflationsraten noch die hohen Tarifabschlüsse refinanziert worden, weil das Vorschaltgesetz nicht gekommen ist. So sei die Zeit, die Wirkung der Reformen in Nordrhein-Westfalen abzuwarten, für manche Klinik nicht mehr zu überbrücken. Erst müssten die aktuellen Defizite ausgeglichen werden, sonst sei eine echte Strukturreform nicht anzugehen.
Es gibt aber keine Fördermittel für Transformation in den ambulanten Bereich. Null.
Levit geht davon aus, dass bis zum Greifen der Krankenhausreform viele Häuser aus der Kliniklandschaft verschwunden sein werden. Eine Reihe von Insolvenzen würden wohl im nächsten März anstehen, wenn die ersten Jahresabschlüsse kommen. Viele Häuser wüssten derzeit noch nicht, wie ihre finanzielle Lage tatsächlich ist. Für die weitere Planung der Reformen brauchten die Häuser dringend ein Transformationsbudget, insbesondere für die anstehende Ambulantisierung: „Es gibt aber keine Fördermittel für Transformation in den ambulanten Bereich. Null.“
Dass die Ambulantisierung in der Krankenhausreform weder mitgedacht noch finanziert ist, kritisiert auch Schick: Das Thema fehle komplett, dabei werde die Ambulantisierung der nächste große Treiber. 40 Prozent der Krankenhausbehandlungen würden künftig ambulant erbracht werden. Dies müsse auch bei künftigen Investitionen in Neubauten eingeplant werden: Wer heute noch ein 700-Betten-Haus baut, werde in fünf Jahren vielleicht nur noch 400 Betten brauchen, sagte Schick.
Die Dynamik der Ambulantisierung sei für die Träger kaum planbar. Auch die Einnahmesituation der Kliniken verändere sich durch die Hybrid-DRG elementar. Auch sei nicht einzuschätzen, wie Klinikfusionen künftig kartellrechtlich gehandhabt werden.
Trägervielfalt und Wettbewerb muss bleiben
Wettbewerb durch Trägervielfalt habe in den vergangenen Jahren schon viel bewirkt und müsse erhalten bleiben, betonte Dr. Axel Fischer, Partner bei der Unternehmensberatung Deloitte. Dies habe vor allem zur Qualitätsverbesserung und mehr Serviceorientierung geführt. Auch für das Personal sei es wichtig, zwischen verschiedenen Trägern wählen zu können. Fischer sieht auch noch innerhalb der bestehenden Strukturen Chancen, zu restrukturieren und einzelne Häuser zu sanieren. Drängende Probleme wie hohe Kosten, zu wenig Personal oder falsche Zuordnung des Personals sowie Über- und Unterversorgung müssten jetzt konsequent angegangen werden.
Die Trägervielfalt sei kein Relikt der Vergangenheit, sondern ist wirklich eine gute Chance auch für die Zukunft, betonte auch Barbara Schulte, Geschäftsführerin bei der KRH Klinikum Region Hannover. Denn Vielfalt bedeute immer auch Innovation, Anpassungsfähigkeit und auch voneinander zu profitieren, um sich gemeinsam auf eine gute Versorgung der Zukunft einzustellen.
Wir haben eine Überversorgung, aber niemand erklärt den Menschen, wofür die Krankenhausreform gebraucht wird.
Mehr Spielraum für die Klinikträger in den Regionen forderte dagegen Alexander Beblacz vom Vorstand des Universitätsklinikums Halle: Das starre, enge regulatorische Umfeld mache bestimmte Gespräche von vornherein nicht möglich. Eine gesetzliche Krankenhausreform anhand von Vorgaben für Leistungsgruppen und Qualitätskriterien sei nicht der richtige Weg. Vielmehr müssten die Gesamtbudgets in die Regionen gegeben werden, die dann selbst entscheiden, nach welchen Kriterien sie vor Ort Strukturveränderungen vornehmen.
Kritik übte Beblacz auch an der Kommunikation der Politik: „Wir haben eine Überversorgung, aber niemand erklärt den Menschen, wofür die Krankenhausreform gebraucht wird.“
Quelle: Inga Pabst (Freie Journalistin) 2024. Thieme.
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